AE Quadrans des Claudius 41-54.n.Chr, geprägt in Rom um circa 42.n.Chr.
CHF 75.00
AE Quadrans des Claudius 41-54.n.Chr, geprägt in Rom um circa 42.n.Chr.
Avers Legende: TI CLAVDIVS CAESAR AVG, um Modius.
Revers Legende: PON M TR P IMP PP. COS II, um SC.
Referenz Nummern: RIC I 90. RIC I. 126,90. Kampmann 12,28. Erhaltung circa SS, circa Gewicht 4,2gr, und Durchmesser etwa 18-20mm. Erhaltung siehe Fotos. Dunkelgrüne Patina. Münze ist schöner in Live als auf den Fotos. Garantiere die Echtheit der Münze. Herkunft Fachhandel CH. Info ohne Gewähr.
Tiberius Claudius Caesar Augustus Germanicus (vor seinem Herrschaftsantritt Tiberius Claudius Nero Germanicus; * 1. August 10 v. Chr. in Lugdunum, heute Lyon; † 13. Oktober 54 n. Chr.) war der vierte römische Kaiser der julisch-claudischen Dynastie. Er regierte vom 24. Januar 41 n. Chr. bis zu seinem Tod im Jahr 54. Geboren wurde er in Lugdunum als Sohn des Nero Claudius Drusus und der Antonia Minor. Er war der erste römische Kaiser, der außerhalb Italiens geboren wurde.
Claudius galt als aussichtsloser Kandidat auf die Nachfolge im Kaiseramt: Der Überlieferung zufolge litt er an physischen Gebrechen. Bevor ihn sein Neffe Caligula im Jahr 37 zum Konsul machte, wurde er von seiner Familie jedenfalls von fast allen öffentlichen Auftritten und Ämtern ausgeschlossen.
Dies ersparte ihm wohl umgekehrt das Schicksal, das zahlreiche andere vornehme Römer ereilte, die den politischen Säuberungsaktionen während der Herrschaft des Tiberius und des Caligula zum Opfer fielen. Stattdessen konnte er sich historischen Studien zuwenden.
Als letzter männlicher Erwachsener seiner Familie wurde Claudius nach Caligulas Ermordung überraschend dessen Nachfolger. Er war dabei der erste römische Kaiser, an dessen Erhebung das Militär wesentlichen Anteil hatte.
Trotz seines Mangels an politischer Erfahrung erwies sich Claudius als fähiger Verwalter und entfaltete eine rege Bautätigkeit. In seine Herrschaftszeit fällt mit der Eroberung Britanniens die erste territoriale Erweiterung des Römischen Reiches seit der Zeit des Augustus. Kaiser Claudius interessierte sich besonders für die römische Rechtsprechung, beispielsweise führte er den Vorsitz in öffentlichen Prozessen und gab bis zu 20 Verordnungen am Tag heraus.
Während seiner gesamten Regierungszeit fühlte er sich allerdings durch die Aristokratie bedroht. Zahlreiche Senatoren wurden aus unterschiedlichen Gründen hingerichtet, teils im Zusammenhang mit angeblichen Verschwörungen, teils aufgrund von Parteibildungen und Intrigen in der Umgebung des Kaisers. Die antiken Geschichtsschreiber und Biographen beschreiben Claudius vor seiner Zeit als Kaiser als einen verwahrlosten, kränklichen und lächerlichen Mann, als Kaiser charakterisierte man ihn als ignorant, schwächlich und böswillig. Nach seinem Tod wurde er von Seneca verspottet und verunglimpft. Die moderne Forschung kommt zu einem differenzierteren Urteil und würdigt Claudius auch als umsichtigen und fähigen Herrscher. Claudius litt an einer Lähmung, möglicherweise Folge eines Geburtstraumas, und einem auffälligen Maß an Unkontrolliertheit der Bewegungen sowie Stottern.
Der Biograf Sueton, der allerdings kein Zeitgenosse war, beschreibt dabei sehr ausführlich die angeblichen körperlichen Leiden des Claudius: Seine Knie waren schwach, gaben unter ihm leicht nach, und sein Kopf zitterte. Er stammelte, und seine Reden waren konfus. Wenn er aufgeregt war, lief seine Nase und er sabberte. Allerdings bemerkte Sueton wiederum, dass er körperlich nicht missgebildet gewesen sei und es ihm nicht an Würde gefehlt habe, wenn er stillstand oder saß. Der Stoiker Seneca, der von Claudius zeitweilig verbannt worden war, äußerte in seiner Apocolocyntosis. („Verkürbissung“), die den Kaiser nach dessen Tod verhöhnte, dass Gestalt und Gang des Claudius nicht an ein Lebewesen erinnert hätten. Bei Verärgerung oder Stress verschlimmerten sich die Symptome offenbar, sie verbesserten sich jedoch bemerkenswerterweise nach seiner Thronbesteigung. Claudius selbst behauptete als Kaiser, dass er seine Leiden zuvor übertrieben habe, um sich selbst zu schützen.
Die antiken Quellen beschreiben Claudius außerdem als einen großzügigen Mann, der spröde Witze machte, unkontrolliert lachte und manchmal demonstrativ mit dem einfachen Volk zu Mittag speiste. Andererseits wird er aber auch als blutrünstig und grausam dargestellt, da er sowohl von Gladiatorenkämpfen als auch von Hinrichtungen äußerst angetan gewesen sei. So ließ er beispielsweise angeblich in seiner Gegenwart foltern und schaute gern Hinrichtungen zu, die nach grässlichen archaischen Methoden vorgenommen wurden.
Für seine Zornanfälle, die ihm durchaus bewusst waren, entschuldigte er sich öffentlich. Es ist unklar, wie viel von diesen Berichten der Tyrannentopik geschuldet ist, mit der die antiken Autoren den Kaiser schildern. Außerdem war Claudius angeblich überaus vertrauensselig und damit von seinen Frauen und Freigelassenen leicht manipulierbar. Andererseits wird er als paranoid, apathisch, dumm und leicht verwirrt beschrieben. Andere Quellen bezeugen jedoch, dass Claudius einerseits ein intelligenter und belesener Gelehrter war und andererseits ein gewissenhafter Verwalter, der Wert auf Sorgfalt und Gerechtigkeit legte.
Sein Charakter ist demnach widersprüchlich und schwer zu bestimmen, weil die Darstellung der meisten erhaltenen literarischen Quellen offensichtlich feindselig verzerrt ist. Claudius’ Liebesleben war ungewöhnlich für einen höherklassigen Römer. Zum Liebesleben der ersten fünfzehn Kaiser bemerkte Edward Gibbon, dass „Claudius der einzige war, dessen Geschmack in der Liebe völlig korrekt war“ und somit weder der Päderastie noch der Homosexualität verfallen. Gibbons Ansicht basierte auf der Aussage von Sueton, nach der Claudius eine große Leidenschaft für Frauen hatte, aber kein Interesse für Männer hegte. Sueton und die anderen Historiker nutzten sein Liebesleben gegen ihn. Sie beschuldigten ihn, dass seine Frauen wesentlichen Einfluss auf ihn ausübten. Claudius war als junger Mann zweimal verlobt, in beiden Fällen kam eine Ehe nicht zustande. Die erste Verlobung mit seiner 12 jährigen Cousine Aemilia Lepida wurde aufgelöst, als ihre Mutter 8 n.Chr. bei Augustus in Ungnade fiel.
Die zweite Verlobung mit Livia Medullina endete mit dem plötzlichen Tod der Braut kurz vor der Hochzeit. Verheiratet war Claudius viermal. Seine erste Ehe schloss er mit Plautia Urgulanilla, einer Enkelin von Livias Vertrauter Urgulania. Während ihrer Verbindung wurde Claudius Drusus geboren. Kurz nach seiner Verlobung mit der Tochter des Seianus starb Drusus schon im Kindesalter an Erstickung. Später trennte sich Claudius von Urgulanilla wegen Ehebruchs und Verdachts der Ermordung ihrer Schwägerin Apronia. Als Urgulanilla nach der Scheidung eine Tochter namens Claudia gebar, lehnte Claudius das Kind ab, da der Vater einer der Freigelassenen war. Mit Ausnahme von Josephus, der zeitlich nächsten Quelle, der von einem bloßen Gerücht spricht,stellen alle Schriftsteller die Ermordung des Claudius durch ein vergiftetes Pilzgericht als gewiss hin, wobei Tacitus allerdings auffälligerweise nicht selbst die Verantwortung für diese Version übernimmt, sondern sich auf ungenannte „Geschichtsschreiber jener Zeit“ beruft. Fest steht: Claudius starb in den frühen Stunden des 13. Oktober 54. Allerdings unterscheiden sich die Darstellungen über den konkreten Vorgang sehr stark.
Einerseits wird überliefert, dass Claudius’ Vorkoster, der Eunuch Halotus, ihm das Gift unter das Essen habe mischen lassen, oder dass die Schuld bei Gaius Stertinius Xenophon, seinem Leibarzt, zu suchen sei. Dieser soll bestochen worden sein und den Kaiser daraufhin mit einer Pfauenfeder, an deren Spitze sich Gift befand, getötet haben. Möglicherweise war, so Tacitus, die berüchtigte Giftmischerin Lucusta an der Vergiftung des Claudius beteiligt. Einige behaupten, dass er an einer Vergiftung durch eine einzige Dosis starb, während andere wiederum erläutern, Claudius habe die vergiftete Speise erbrochen, und man habe ihm nochmals Gift zugeführt. Der Überlieferung zufolge soll Claudius aufgrund der Vergiftung auch Durchfallsymptome gehabt haben. Seneca verfasste mit der Apocolocyntosis eine Satire auf den Tod des Kaisers Claudius, worin er ihm als Letzte Worte den Ausspruch: vae me, puto, concacavi me! („Oh weh, ich glaube, ich habe mich beschissen!“ in den Mund legt, was als Anspielung auf die erwähnten Durchfallsymptome zu verstehen ist. Ungeklärte Todesfälle von Herrschern zogen fast immer unbestätigte Mordgerüchte nach sich.
Im Fall von Claudius weisen die meisten Traditionen die Gemeinsamkeit auf, dass die letzte Ehefrau Agrippina beschuldigt wird, die Vergiftung im Namen Neros angestiftet zu haben. Agrippina und Claudius bekämpften sich laut diesen Quellen heimlich in den letzten Monaten vor dessen Tod. Claudius begann angeblich schon, die Ehe mit Agrippina sogar öffentlich zu bereuen und somit den heranwachsenden Britannicus, welcher noch der Ehe mit Messalina entstammte, hinsichtlich der Nachfolgefrage verstärkt zu berücksichtigen. Claudius’ letzter Wille soll sich kurz vor seinem Tod noch einmal geändert haben: Entweder sah er sowohl Nero als auch Britannicus oder nur Britannicus als seinen Nachfolger an. Agrippina beabsichtigte, die Nachfolge für ihren Sohn aus früherer Ehe, den älteren Nero, zu sichern, bevor Britannicus selbst alt genug war, um als einzig möglicher Nachfolger gelten zu können. Viele Althistoriker sind heute insgesamt deutlich skeptischer, was die antike Überlieferung zu Claudius’ Tod betrifft. Sie bezweifeln die Existenz von Mordmotiv und Komplott und gehen von einem natürlichen Tod oder einem Unfall aus (ein giftiger Pilz sei versehentlich ins Essen geraten). Claudius habe Neros Nachfolge in Wahrheit bis zum Schluss nie in Frage gestellt. Er habe Britannicus im Unterschied zu Nero nie jene Würden verliehen, die ihn als Nachfolger gekennzeichnet hätten, obwohl er alt genug dafür gewesen wäre.
Die Mordgerüchte seien daher erst im Nachhinein entstanden, als Nero längst als schlechter Kaiser galt, dem man die Beseitigung seines Vorgängers andichtete. Nach einer anderen Sichtweise könnte Claudius aber auch infolge eines Herzinfarkts verstorben sein, als er mit Agrippina um die Thronnachfolge stritt. Claudius’ vollständige Titulatur zum Zeitpunkt seines Todes war Tiberius Claudius Caesar Augustus Germanicus, Pontifex maximus, Tribuniciae potestatis XIV, Consul V, Imperator XXVII, Pater patriae. Nero wurde sein Nachfolger. Claudius’ Asche wurde am 24. Oktober im Augustusmausoleum beigesetzt. Von Nero und auf Senatsbeschluss hin wurde Claudius als Divus („Vergöttlichter“) konsekriert. Die von Seneca verfasste Leichenrede hielt Nero. Kurze Zeit nach Claudius’ Vergöttlichung erschien die ebenfalls von Seneca verfasste Apocolocyntosis, eine der boshaftesten Satiren, die je auf einen Herrscher geschrieben worden sind. Von den weniger treuen Anhängern des Claudius gingen viele schnell in das Lager Neros über. Quelle: Wikipedia oder Internet. Zwecks Wissenschaftliche Informationen. Kostenlos. Info ohne Gewähr.
AE Quadrans des Claudius 41-54.n.Chr, geprägt in Rom um circa 42.n.Chr.
CHF 75.00
AE Quadrans des Claudius 41-54.n.Chr, geprägt in Rom um circa 42.n.Chr.
Avers Legende: TI CLAVDIVS CAESAR AVG, um Modius.
Revers Legende: PON M TR P IMP PP. COS II, um SC.
Referenz Nummern: RIC I 90. RIC I. 126,90. Kampmann 12,28. Erhaltung circa SS, circa Gewicht 4,2gr, und Durchmesser etwa 18-20mm. Erhaltung siehe Fotos. Dunkelgrüne Patina. Münze ist schöner in Live als auf den Fotos. Garantiere die Echtheit der Münze. Herkunft Fachhandel CH. Info ohne Gewähr.
Tiberius Claudius Caesar Augustus Germanicus (vor seinem Herrschaftsantritt Tiberius Claudius Nero Germanicus; * 1. August 10 v. Chr. in Lugdunum, heute Lyon; † 13. Oktober 54 n. Chr.) war der vierte römische Kaiser der julisch-claudischen Dynastie. Er regierte vom 24. Januar 41 n. Chr. bis zu seinem Tod im Jahr 54. Geboren wurde er in Lugdunum als Sohn des Nero Claudius Drusus und der Antonia Minor. Er war der erste römische Kaiser, der außerhalb Italiens geboren wurde.
Claudius galt als aussichtsloser Kandidat auf die Nachfolge im Kaiseramt: Der Überlieferung zufolge litt er an physischen Gebrechen. Bevor ihn sein Neffe Caligula im Jahr 37 zum Konsul machte, wurde er von seiner Familie jedenfalls von fast allen öffentlichen Auftritten und Ämtern ausgeschlossen.
Dies ersparte ihm wohl umgekehrt das Schicksal, das zahlreiche andere vornehme Römer ereilte, die den politischen Säuberungsaktionen während der Herrschaft des Tiberius und des Caligula zum Opfer fielen. Stattdessen konnte er sich historischen Studien zuwenden.
Als letzter männlicher Erwachsener seiner Familie wurde Claudius nach Caligulas Ermordung überraschend dessen Nachfolger. Er war dabei der erste römische Kaiser, an dessen Erhebung das Militär wesentlichen Anteil hatte.
Trotz seines Mangels an politischer Erfahrung erwies sich Claudius als fähiger Verwalter und entfaltete eine rege Bautätigkeit. In seine Herrschaftszeit fällt mit der Eroberung Britanniens die erste territoriale Erweiterung des Römischen Reiches seit der Zeit des Augustus. Kaiser Claudius interessierte sich besonders für die römische Rechtsprechung, beispielsweise führte er den Vorsitz in öffentlichen Prozessen und gab bis zu 20 Verordnungen am Tag heraus.
Während seiner gesamten Regierungszeit fühlte er sich allerdings durch die Aristokratie bedroht. Zahlreiche Senatoren wurden aus unterschiedlichen Gründen hingerichtet, teils im Zusammenhang mit angeblichen Verschwörungen, teils aufgrund von Parteibildungen und Intrigen in der Umgebung des Kaisers. Die antiken Geschichtsschreiber und Biographen beschreiben Claudius vor seiner Zeit als Kaiser als einen verwahrlosten, kränklichen und lächerlichen Mann, als Kaiser charakterisierte man ihn als ignorant, schwächlich und böswillig. Nach seinem Tod wurde er von Seneca verspottet und verunglimpft. Die moderne Forschung kommt zu einem differenzierteren Urteil und würdigt Claudius auch als umsichtigen und fähigen Herrscher. Claudius litt an einer Lähmung, möglicherweise Folge eines Geburtstraumas, und einem auffälligen Maß an Unkontrolliertheit der Bewegungen sowie Stottern.
Der Biograf Sueton, der allerdings kein Zeitgenosse war, beschreibt dabei sehr ausführlich die angeblichen körperlichen Leiden des Claudius: Seine Knie waren schwach, gaben unter ihm leicht nach, und sein Kopf zitterte. Er stammelte, und seine Reden waren konfus. Wenn er aufgeregt war, lief seine Nase und er sabberte. Allerdings bemerkte Sueton wiederum, dass er körperlich nicht missgebildet gewesen sei und es ihm nicht an Würde gefehlt habe, wenn er stillstand oder saß. Der Stoiker Seneca, der von Claudius zeitweilig verbannt worden war, äußerte in seiner Apocolocyntosis. („Verkürbissung“), die den Kaiser nach dessen Tod verhöhnte, dass Gestalt und Gang des Claudius nicht an ein Lebewesen erinnert hätten. Bei Verärgerung oder Stress verschlimmerten sich die Symptome offenbar, sie verbesserten sich jedoch bemerkenswerterweise nach seiner Thronbesteigung. Claudius selbst behauptete als Kaiser, dass er seine Leiden zuvor übertrieben habe, um sich selbst zu schützen.
Die antiken Quellen beschreiben Claudius außerdem als einen großzügigen Mann, der spröde Witze machte, unkontrolliert lachte und manchmal demonstrativ mit dem einfachen Volk zu Mittag speiste. Andererseits wird er aber auch als blutrünstig und grausam dargestellt, da er sowohl von Gladiatorenkämpfen als auch von Hinrichtungen äußerst angetan gewesen sei. So ließ er beispielsweise angeblich in seiner Gegenwart foltern und schaute gern Hinrichtungen zu, die nach grässlichen archaischen Methoden vorgenommen wurden.
Für seine Zornanfälle, die ihm durchaus bewusst waren, entschuldigte er sich öffentlich. Es ist unklar, wie viel von diesen Berichten der Tyrannentopik geschuldet ist, mit der die antiken Autoren den Kaiser schildern. Außerdem war Claudius angeblich überaus vertrauensselig und damit von seinen Frauen und Freigelassenen leicht manipulierbar. Andererseits wird er als paranoid, apathisch, dumm und leicht verwirrt beschrieben. Andere Quellen bezeugen jedoch, dass Claudius einerseits ein intelligenter und belesener Gelehrter war und andererseits ein gewissenhafter Verwalter, der Wert auf Sorgfalt und Gerechtigkeit legte.
Sein Charakter ist demnach widersprüchlich und schwer zu bestimmen, weil die Darstellung der meisten erhaltenen literarischen Quellen offensichtlich feindselig verzerrt ist. Claudius’ Liebesleben war ungewöhnlich für einen höherklassigen Römer. Zum Liebesleben der ersten fünfzehn Kaiser bemerkte Edward Gibbon, dass „Claudius der einzige war, dessen Geschmack in der Liebe völlig korrekt war“ und somit weder der Päderastie noch der Homosexualität verfallen. Gibbons Ansicht basierte auf der Aussage von Sueton, nach der Claudius eine große Leidenschaft für Frauen hatte, aber kein Interesse für Männer hegte. Sueton und die anderen Historiker nutzten sein Liebesleben gegen ihn. Sie beschuldigten ihn, dass seine Frauen wesentlichen Einfluss auf ihn ausübten. Claudius war als junger Mann zweimal verlobt, in beiden Fällen kam eine Ehe nicht zustande. Die erste Verlobung mit seiner 12 jährigen Cousine Aemilia Lepida wurde aufgelöst, als ihre Mutter 8 n.Chr. bei Augustus in Ungnade fiel.
Die zweite Verlobung mit Livia Medullina endete mit dem plötzlichen Tod der Braut kurz vor der Hochzeit. Verheiratet war Claudius viermal. Seine erste Ehe schloss er mit Plautia Urgulanilla, einer Enkelin von Livias Vertrauter Urgulania. Während ihrer Verbindung wurde Claudius Drusus geboren. Kurz nach seiner Verlobung mit der Tochter des Seianus starb Drusus schon im Kindesalter an Erstickung. Später trennte sich Claudius von Urgulanilla wegen Ehebruchs und Verdachts der Ermordung ihrer Schwägerin Apronia. Als Urgulanilla nach der Scheidung eine Tochter namens Claudia gebar, lehnte Claudius das Kind ab, da der Vater einer der Freigelassenen war. Mit Ausnahme von Josephus, der zeitlich nächsten Quelle, der von einem bloßen Gerücht spricht,stellen alle Schriftsteller die Ermordung des Claudius durch ein vergiftetes Pilzgericht als gewiss hin, wobei Tacitus allerdings auffälligerweise nicht selbst die Verantwortung für diese Version übernimmt, sondern sich auf ungenannte „Geschichtsschreiber jener Zeit“ beruft. Fest steht: Claudius starb in den frühen Stunden des 13. Oktober 54. Allerdings unterscheiden sich die Darstellungen über den konkreten Vorgang sehr stark.
Einerseits wird überliefert, dass Claudius’ Vorkoster, der Eunuch Halotus, ihm das Gift unter das Essen habe mischen lassen, oder dass die Schuld bei Gaius Stertinius Xenophon, seinem Leibarzt, zu suchen sei. Dieser soll bestochen worden sein und den Kaiser daraufhin mit einer Pfauenfeder, an deren Spitze sich Gift befand, getötet haben. Möglicherweise war, so Tacitus, die berüchtigte Giftmischerin Lucusta an der Vergiftung des Claudius beteiligt. Einige behaupten, dass er an einer Vergiftung durch eine einzige Dosis starb, während andere wiederum erläutern, Claudius habe die vergiftete Speise erbrochen, und man habe ihm nochmals Gift zugeführt. Der Überlieferung zufolge soll Claudius aufgrund der Vergiftung auch Durchfallsymptome gehabt haben. Seneca verfasste mit der Apocolocyntosis eine Satire auf den Tod des Kaisers Claudius, worin er ihm als Letzte Worte den Ausspruch: vae me, puto, concacavi me! („Oh weh, ich glaube, ich habe mich beschissen!“ in den Mund legt, was als Anspielung auf die erwähnten Durchfallsymptome zu verstehen ist. Ungeklärte Todesfälle von Herrschern zogen fast immer unbestätigte Mordgerüchte nach sich.
Im Fall von Claudius weisen die meisten Traditionen die Gemeinsamkeit auf, dass die letzte Ehefrau Agrippina beschuldigt wird, die Vergiftung im Namen Neros angestiftet zu haben. Agrippina und Claudius bekämpften sich laut diesen Quellen heimlich in den letzten Monaten vor dessen Tod. Claudius begann angeblich schon, die Ehe mit Agrippina sogar öffentlich zu bereuen und somit den heranwachsenden Britannicus, welcher noch der Ehe mit Messalina entstammte, hinsichtlich der Nachfolgefrage verstärkt zu berücksichtigen. Claudius’ letzter Wille soll sich kurz vor seinem Tod noch einmal geändert haben: Entweder sah er sowohl Nero als auch Britannicus oder nur Britannicus als seinen Nachfolger an. Agrippina beabsichtigte, die Nachfolge für ihren Sohn aus früherer Ehe, den älteren Nero, zu sichern, bevor Britannicus selbst alt genug war, um als einzig möglicher Nachfolger gelten zu können. Viele Althistoriker sind heute insgesamt deutlich skeptischer, was die antike Überlieferung zu Claudius’ Tod betrifft. Sie bezweifeln die Existenz von Mordmotiv und Komplott und gehen von einem natürlichen Tod oder einem Unfall aus (ein giftiger Pilz sei versehentlich ins Essen geraten). Claudius habe Neros Nachfolge in Wahrheit bis zum Schluss nie in Frage gestellt. Er habe Britannicus im Unterschied zu Nero nie jene Würden verliehen, die ihn als Nachfolger gekennzeichnet hätten, obwohl er alt genug dafür gewesen wäre.
Die Mordgerüchte seien daher erst im Nachhinein entstanden, als Nero längst als schlechter Kaiser galt, dem man die Beseitigung seines Vorgängers andichtete. Nach einer anderen Sichtweise könnte Claudius aber auch infolge eines Herzinfarkts verstorben sein, als er mit Agrippina um die Thronnachfolge stritt. Claudius’ vollständige Titulatur zum Zeitpunkt seines Todes war Tiberius Claudius Caesar Augustus Germanicus, Pontifex maximus, Tribuniciae potestatis XIV, Consul V, Imperator XXVII, Pater patriae. Nero wurde sein Nachfolger. Claudius’ Asche wurde am 24. Oktober im Augustusmausoleum beigesetzt. Von Nero und auf Senatsbeschluss hin wurde Claudius als Divus („Vergöttlichter“) konsekriert. Die von Seneca verfasste Leichenrede hielt Nero. Kurze Zeit nach Claudius’ Vergöttlichung erschien die ebenfalls von Seneca verfasste Apocolocyntosis, eine der boshaftesten Satiren, die je auf einen Herrscher geschrieben worden sind. Von den weniger treuen Anhängern des Claudius gingen viele schnell in das Lager Neros über. Quelle: Wikipedia oder Internet. Zwecks Wissenschaftliche Informationen. Kostenlos. Info ohne Gewähr.